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Doppelkonzerte im März: BLUFF / Rotwelsch Events

2023/03/10
2023/03/10
Passed Event

Fr., 10. März 2023 | 19:30 Uhr / Alte Kellnerei, Innenwall 104, 47495 Rheinberg

Fotos(Titel): BLUFF:© Kevin Grützner / ROTWELSCH: © Isabella Hewlett

Doppelkonzerte im März
BLUFF / ROTWELSCH

Die Doppelkonzerte von Donnerstag bis Samstag markieren den Programmstart 2023 in Geldern, Rheinberg und Kamp-Lintfort. Mit diesem Sonderformat wollen wir verstärkt dazu einladen, die in den Pandemiewirren leergebliebenen Sitze bei anspruchsvollen Jazzkonzerten wieder zu füllen. Zwischen den Konzerten stellen wir unser Jahresprogramm vor und es gibt Gelegenheit mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.



 

Jazzquartett BLUFF

  • Christian Höhn - trumpet
  • Tim Scherer - piano
  • Jan Bernard Zeimetz - drums
  • Lucas Kolbe - bass

 Photos © Kevin Grützner

eigenen Inspirationen, angelehnt an zeitgenössischen Jazz. Beispielsweise sind Vorbilder wie Kenny Wheeler oder Ambrose Akinmusire deutlich in der Musik erkennbar.


BLUFF ist das Projekt vier junger Jazzmusiker mit Ankerplatz Hamburg. Das Quartett richtet seinen Kompass nach der jungen New Yorker Szene und nimmt diese Inspirationen in die eigene Musik auf. So sind Vorbilder wie Ambrose Akinmusire und Immanuel Wilkins deutlich in den Kompositionen von BLUFF wiederzufinden. Die vier Musiker verstehen sich blind, so dass sich die Musik nahezu von selbst gestaltet: Von der Melodie ausgehend brechen sie in beachtliche dynamische Bögen aus und finden dennoch stets zur raffinierten Einfachheit des eigenen Musikstils zurück. Dabei strahlt die Band eine Spielfreude auf der Bühne aus, die auf das Publikum überspringt.

In knapp drei Jahren als feste Formation war BLUFF bereits bundesweit auf Tour und kann unter anderem Auftritte beim Elbjazz- und JazzBaltica-Festival vorweisen. Außerdem nahm die Band im letzten Jahr in den renommierten Bauer Studios ihr Debüt-Album auf, das sie als CD im Gepäck hat.

”Das neue Album ist voller Überraschungen, mit klugen Kompositionen und Arrangements, großer Dynamik und vor allen Dingen von allen ganz toll interpretiert. Die Musiker präsentieren auf diesem Album ein musikalisches Kaleidoskop, das man sich sehr gerne oft anhört. BLUFF ist ein Teil unserer Zukunft, schon jetzt." - Nils Landgren

Mehr Infos: Web

 


 

Rotwelsch

  • Philipp Maria Rosenberg (Piano)
  • Florian Kolb (Bass)
  • Lucas Johnson (Schlagzeug)

 Photo ©Isabella Hewlett


«Die Welt hat das genialste Streben so miserabel stets gelohnt! Wer immer Pech gehabt im Leben wird endlich die Geschicht’ gewohnt.» In Carl Millöckers Erfolgsoperette «Der Bettelstudent» (1882) verbergen sich, wie in vielen anderen Operetten auch, unter der heute etwas aus der Zeit gefallenen sprachlichen Ebene Underdog-Mentalität, beissende Satire, grosse Gefühle und vor allem – wundervolle Melodien.

Rotwelsch, die Band von Philipp Maria Rosenberg (p), Florian Kolb (b) und Lucas Johnson (dr), legt ihrem neuen Album die Kassenschlager des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts zugrunde. Nimmt man den Stücken das auf die Unterhaltungskapellen der Nachkriegszeit und Schlagerparade-Abende angepasste Gewand ab, stösst man auf wahre Juwelen, die in ihrer Gesamtheit ein europäisches Pendant zum Great American Songbook bilden. Rotwelsch schüttelt daher den Ballast der im Dritten Reich arisierten und in der Nachkriegszeit idyllisierten Heile-Welt-Inszenierungen ab, und entfesselt diese im Kern schlanken Melodien, die sich dramaturgisch meisterhaft entfalten.

Die Band zielt darauf ab, die Melodien der Operette und der veristischen Oper mit derselben Subtilität, Finesse und Integrität ins Hier und Jetzt zu holen, die Keith Jarretts Trio bei seiner Aneignung des Great American Songbooks an den Tag legt. Als besondere Herausforderung erweist sich dabei, die melodischen Bögen, die einst Stars wie Richard Tauber, Fritz Wunderlich oder die Callas zu Höchstleistungen angespornt haben, auf die Hämmer des Klaviers zu übertragen und die Saiten zum Singen zu bringen. Durch eine ausgeklügelte Harmonisierung erhalten die Melodien neue Farben und dienen als ideale Grundlage für die improvisatorische Praxis. Mal baden die Stücke in emotionalem, warmem Schönklang; mal zelebrieren sie den Swing, den viele der lebhafteren Couplets bereits in sich tragen. Bass und Schlagzeug lassen der Entfaltung der Melodien viel Raum, indem sie zur reduzierten Atmosphäre beitragen und den bauchigen, klaren Klang in den Fokus nehmen.

«Die Welt hat das genialste Streben so miserabel stets gelohnt» – ob sie bei dieser geballten Ladung an kreativem Umgang mit dem Great European Songbook eine Ausnahme macht?

Mehr Infos: Web