Die Künstlerinnen und Künstler traten bei dem Benefizkonzert in Kamp-Lintfort ohne Gage auf. Foto: Karl Banski / FUNKE Foto Servicest, NRZ, 06.03.2023, Kamp-Lintfort
Benefizkonzert in Kamp-Lintfort zugunsten der Erdbebenopfer
HILFE BEI KATATSTROPHEN
KAMP-LINTFORT. Im Kamp-Lintforter Schirrhof organisierte die Awo mit Partnern ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer. Es kam ein ansehnlich Betrag zusammen.
Larissa Wettels
„Die schockierenden Bilder aus den Erdbebenregionen haben uns nicht losgelassen. Viele unserer Mitarbeitenden haben selbst Familie und Angehörige in den Erdbebenregionen verloren“, erklärte Olga Weinknecht, Leiterin des Fachbereiches „Innovation, Beratung und Integration“ des Kreisverbandes Wesel der Arbeiterwohlfahrt (Awo) beim Konzert am Sonntag im Schirrhof.
„Wir wollten nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv mithelfen“, sagte Asiye Koc, Leiterin des Internationalen Zentrums des Awo-Kreisverbandes. Dem Anliegen, den Menschen in der Türkei und in Syrien schnell zu helfen und Not zu lindern, schlossen sich zahlreiche Institutionen und Vereine an. Mit dem Verein „Kulturprojekte Niederrhein“, der Stadt Kamp-Lintfort, dem Verein „Afir – Anatolische Folklore im Ruhrpott“ und dem Verein „Seebrücke“ organisierte die Awo ein Benefizkonzert im Schirrhof.
Geld geht an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“
„Alle Einnahmen wie die Gagen und der Erlös der verkauften Speisen und Getränke kommen den Erdbebenopfern zugute. Das Geld wird an die Organisation ‚Ärzte ohne Grenzen‘ weitergeleitet, die die Menschen in den Erdbebenregionen versorgt“, erklärte Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender der Kreis-Awo. Zur Versorgung gehören der Lebensmittelkauf, die Durchführung von Notoperationen sowie das Verabreichen von Medikamenten.
„Ein schönes Zeichen für Hilfe und Solidarität ist es, dass alle Künstlerinnen und Künstler ohne Gage für den guten Zweck auftreten“, sagte Rüdiger Eichholtz vom Verein „Kulturprojekte Niederrhein“. Der gute Zweck wurde mit einem bunten Programm verbunden: Zwei Stunden traten mehr als zehn Musik- und Tanzgruppen sowie Solomusiker im Schirrhof auf.
Beim Konzert im Kamp-Lintforter Schirrhof: Trommelperformances der koreanischen Gruppe „Arirang“.
Foto: Karl Banski / FUNKE Foto Services
Mit Erfolg: Rund 100 Besucherinnen und Besucher kamen zu dem Benefizkonzert und lauschten begeistert den Auftritten mit Einblicken in die orientalische, osteuropäische, koreanische und indische Musikkultur. Ulas Özagac präsentierten Gesang, Kazim Kamer Kalayci spielte die türkische Kemence sowie Gitarre, Erdem Saraçoğlu spielte das Kanun.
Ein großartiges Spendenergebnis
Es folgten mitreißende Trommelperformances der koreanischen Gruppe „Arirang“, gefolgt von Musiker Ali Yildirim, dem Duo „Doga“, der siebenköpfigen Musikgruppe „NevSu“ mit Yurdun Sesi und dem albanischen Kultur- und Bildungsverein „Illyricum“.
Energiereiche Folkloretänze präsentierte der Verein „Afir“. Ibrahim Kaya spielte das Doppelrohrblott-Instrument Duduk und die Flöteninstrumente Ney und Zurna. Das großartige Spendenergebnis: „Es sind 3000 Euro Spenden zusammengekommen, die an ‚Ärzte ohne Grenzen‘ überwiesen werden“, freute sich Weinknecht.
Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien Mitte Februar zählt laut Auswärtigem Amt zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Nach Angaben der türkischen Regierung sind mehr als 20 Millionen Menschen im Land von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen, in Syrien sind es laut den Vereinten Nationen rund 8,8 Millionen Betroffene. In der syrisch-türkischen Grenzregion sind mehr als 45.000 Todesopfer geborgen worden.